Wohin mit dem Hund, wenn....

Weil das Leben oft anders ist als geplant,
weil nicht überall Hunde gern gesehene Gäste sind,
weil der lang ersehnte Traumurlaub für den Menschen durchaus ein richtiger Albtraum für Ihr Tier sein kann ...
Weil ein Krankenhausaufenthalt nötig ist oder eine Reha...
Weil eigentlich immer der Nachbar sich um den Hund kümmert...
oder die Kinder den Hund angeschafft und nun ausgezogen sind...
Es gibt viele Gründe, warum ein Pensionsplatz für den Hund gesucht werden muss. 
Aber wo findet man ihn?

Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, den eigenen Hund gut unterzubringen, wenn man sich selbst eine zeitlang nicht kümmern kann.
Dabei kommt es nicht zuletzt auf die Persönlichkeit und den Charakter des Hundes an.


Die Betreuung durch eine dem Hund bekannte Person ist sicher immer die beste Alternative.
Freunde, Bekannte, Familienangehörige, die auch sonst mit dem Hund spazierengehen, die der Hund kennt und denen er vertraut.
Aber auch die Menschen kennen die Vorzüge und Macken des Hundes.
Am besten bleibt er noch in der eigenen Umgebung und die bekannten Menschen ziehen zu ihm.
Vielleicht gibt es auch ein Mensch-Hund-Team, das man täglich zum Spazierengehen trifft und die Hunde mögen sich gerne.
Dann steht einer gegenseitigen Urlaubsbetreuung vielleicht nichts im Wege?


Das bekannte Bild einer Hundepension zeigt sich mit nebeneinander gereihten Zwingern.
Häufig sieht man kleine Holzhäuser mit seperaten Ausläufen, die die Hunde ganztägig benutzen können.
Dazu gibt es oft noch grössere Freilaufzonen, wo verträgliche Hunde miteinander laufen und spielen können.
Der Vorteil hier: die Hunde werden getrennt gehalten und haben nur kontrolliert Kontakt miteinander.
Hunde, die Gruppenhaltung nicht kennen oder gerne auf Artgenossen verzichten, können hier in ihrem eigenen Bereich den Tag verbringen.
Nachteil: die Hunde sind oft grosse Teile des Tages allein in einer fremden Umgebung.
Es hat eher Tierheimcharakter und individuelle Betreuung ist nur bedingt möglich.

Dann gibt es die Luxushotels für Tiere.
Mit eigenem Zimmer und Schwimmingpool, mit Massage und und und..
Die Preise sind dementsprechend hoch.
Für den Normalverdiener steht dann wohl die Entscheidung, ob der Mensch oder der Hund den Urlaub bezahlt bekommt ;-)
Der Nachteil ist hier definitiv der Preis.

Auch manche Tierheime bieten Pensionsplätze an und finanzieren damit teilweise den laufenden Betrieb.


Immer mehr im Kommen sind familiäre Pensionen.
Dort wird der Hund wie der eigene im Haus gehalten und erlebt während seiner Ferien den ganz normalen Familienalltag der Gastfamilie.
Vielleicht darf er dort sogar wie gewohnt neben oder auch im Bett schlafen.
Der Vorteil liegt auf der Hand:der Hund wird den grössten Teil des Tages nicht allein sein und viele Hunde können sich auf diese Weise besser damit abfinden, das ihre Besitzer nicht da sind.
Der Nachteil:die Plätze sind begrenzt und deshalb häufig früh ausgebucht und in den meisten Fällen gibt es dort auch andere Tiere.

Eigene Hunde, eigene Katzen vielleicht und natürlich andere Gasthunde.
Für Hunde, die ein Gruppenleben unter Artgenossen nicht gewohnt sind, kann das durchaus stressig werden.
Auch wenn sie eigentlich sehr sozial und gut verträglich sind.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen ,das die meisten Hunde trotzdem gut klar kommen.
Zumindest wenn die Menschen für Struktur sorgen und die Schlafplätze der Hunde auch mal abgetrennt werden können.
Trotzdem können auf diese Weise nicht alle Hunde untergebracht werden.

Hunde, die nicht verträglich sind, mit gleichgeschlechtlichen Artgenossen z. B., werden hier keinen Platz finden.
Unkastrierte Rüden und läufige Hündinnen meistens auch nicht.

Auch bei uns nicht.Warum?

Die Tiere leben hier in unserem Haus und spielen in unserem Garten. Die Geruchsbelästigung von abwechselnd markierenden unkastrierten Rüden will ich in meinem Umfeld einfach nicht.
Ich wohne hier und will mich wohlfühlen trotz oder genau wegen den Gasthunden, mit denen wir unser Leben gerne teilen.

Eine Hündin, die bei uns läufig wird, setzt den Stresspegel für alle anderen, auch kastrierte Tiere, sehr hoch.
Sie macht im täglichen Ablauf deutlich mehr Arbeit und die Verantwortung liegt auf unserer Seite.
Wir hatten das schon einige Male, weil Besitzer nicht ehrlich waren oder es selbst nicht so genau wussten.
Ich kann aber gerne darauf verzichten.


Achten Sie bei allen genannten Möglichkeiten vor Allem auf die Anzahl der dort untergebrachten Hunde und lernen Sie die Betreuungsperson vorher kennen.
Es sollte möglich sein, zwischendurch anzurufen oder einige Bilder oder Videos zu bekommen.
Schauen Sie sich an, wo Ihr Hund untergebracht wird, welche Qualifikationen der Betreuer hat und  wie Ihr Hund auf ihn reagiert.
Entscheiden Sie dann im Sinne Ihres Hundes, nicht zu Gunsten Ihres Geldbeutels.

Individuelle Betreuung hat ihren Preis.
Eine Jugendherberge kostet auch weniger als ein Hotel.




Kommentare